Ständer abgestützt (höhö)

Langsam aber sicher lässt der Racer alle seine Kinderkrankheiten hinter sich. Die wirklich ernsten Probleme sind behoben, bleiben also nur noch ein paar “Mache ich, wenn ich mal zuviel Zeit habe”-Probleme.

Im Rahmen eines MZ-Schraubertreffens in meiner Garage hatte ich nun ein bisschen Zeit und habe mich deshalb des Seitenständers angenommen. Kurz zur Erklärung und zur Vorgeschichte:

Seitenständer an der MZ

Eigentlich haben MZ-Motorräder (abgesehen von Militärmaschinen) keinen Seitenständer, sondern nur einen Hauptständer. Es gab aber Seitenständer als Zubehör. Diese sind nicht mittig unter dem Motor angebracht, wie man es sonst kennt, sondern sitzen auf der Hinterradachse zwischen Trommelbremse und Schwinge. Warum die MZ-Ingenieure diese Lösung gewählt haben, weiß ich nicht. Evtl., weil es sich leicht nachrüsten lässt, ohne Veränderungen an bestehenden Teilen vornehmen zu müssen. Ich bin davon trotzdem nicht sehr überzeugt – das Motorrad steht darauf nicht sehr sicher, es ist unpraktisch, weil man den Ständer nicht im Sitzen aus- oder einklappen kann, für die Gewichtsverteilung ist es vermutlich auch nicht optimal und außerdem sieht es einfach nicht gut aus.

MZ Seitenständer modifiziert angepasst EigenbauDer Vorbesitzer meines Racers hat das offensichtlich auch so gesehen und hat deshalb den Ständer ganz klassisch unter dem Motor befestigt. Genauer gesagt hat er ihn leicht aufgebohrt und dann auf das Halterohr vom Hauptständer gesteckt. Das ist insofern möglich, weil das Moped ja keinen Hauptständer mehr hat. Fixiert hat er das ganze durch eine 16er-Gewindestange, die im Hauptständerrohr steckt und auf beiden Seiten mit einer Mutter befestigt ist. Ich habe das so übernommen, habe aber einen neuen, selbsteinklappenden Seitenständer verwendet, um keinen Ärger mit dem TÜV zu bekommen.

Das Problem war, dass sich der Ständer unter dem Gewicht des Motorrades auf dem Rohr gedreht hat und das Motorrad somit nie sicher stand, egal wie fest ich die Muttern angezogen habe. Ich habe versucht, das durch eine Verdrehsicherung zu verhindern, indem ich in die Seitenständerhalterung und das Hauptständerrohr ein Loch gebohrt habe, in dem eine Schraube steckte. Wirklich überzeugend war das aber auch nicht. Das Loch im Hauptständerrohr hat sich langsam aber sicher zum Langloch entwickelt und die M6-Schraube hatte sich auch schon verformt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Seitenständer abbrechen und das Motorrad umkippen würde.

Verdrehsicherer Seitenständer – dank Haltestrebe

Soviel zur Vorgeschichte. Meine neue Lösung sieht so aus: Eine Abstützung des Seitenständers nach vorne zum ehemaligen Hauptständeranschlag. Konkret handelt es sich um zwei Stahlbleche mit Bohrungen, die über einen Rundstahl verbunden sind. Die eine Platte wird am Hauptständeranschlag befestigt, die andere ist mit dem Seitenständer verschraubt. Das Foto ist nicht sehr gut, aber ich denke, man erkennt es trotzdem. (Die Schweißnähte sind übrigens nicht so schlecht, wie sie aussehen. :))

MZ Seitenständer modifiziert angepasst Eigenbau Halter AbstützungDie Abstützung habe ich so dimensioniert, dass der Seitenständer wirklich optimal steht. Bisher stand er immer zu weit nach vorne. In der neuen Position schlug der Ständer im eingeklappten Zustand aber leider hinten an der Schwinge und der Bremsmomentabstützung an. Nicht gut. Also habe ich auf den Ständer noch ein Stück Stahl geschweißt, damit er nicht so weit einklappen kann.

MZ Seitenständer modifiziert angepasst Eigenbau Halter Abstützung MZ Seitenständer modifiziert angepasst Eigenbau Halter AbstützungFazit

Es hält. Der Ständer kann sich nicht mehr verdrehen, hält das Motorrad sicher und schlägt auch nicht an der Schwinge oder an der Bremsmomentabstützung an. So soll es sein. 🙂

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